Fullscreen

Programmheft Kaltenberger Ritterturnier 2024

Welcome to interactive presentation, created with Publuu. Enjoy the reading!

4,00 €

Das volle Programm!

Turnier & Show – Historische Lager – Gauklerprogramm

Musik – Markt & Handwerk – Gaumenfreuden – Familie

2024

Acht Stunden Bühnenprogramm

Highlight – das Ritterturnier in der Arena

„Tag der Vergeltung!“

Kaltenberg hat sich seit mehr als 4 Jahrzehnten zum neuen Zentrum für die

alte Kunst des ritterlichen Lanzenstechens entwickelt. Jedes Jahr entsteht

eine neue spannende Geschichte, ein neues Drehbuch und nach einem Jahr

intensiver Vorbereitung ein prachtvolles Spektakel in Hollywood-Qualität –

aber live.

Damit ist es ein echtes Fest für alle Sinne, Duft der Speisen, Kampfgetümmel

und Musik, prachtvolle Bilder, mittelalterliches Handwerk zum Anfassen und

nicht zuletzt kulinarische Genüsse.

Kaltenberg lebt, es ist kein nachgespieltes historisches Ereignis, sondern

Mittelalter, wie es gewesen sein könnte.

Es lässt Raum für Phantasie und soll vor allem junge Menschen begeistern

und aus den künstlichen Welten der neuen Medien vor dem Bildschirm

zurück in eine reale Welt voller Überraschungen bringen.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag im Mittelalter,

Ihr

Luitpold Prinz von Bayern

G R U SSW O R T

Ein herzliches „Grüß Gott“

zum Kaltenberger Ritterturnier

anno 2024!

König Ludwig Dunkel – Der Klassiker

Deutschlands Dunkelbier Nr. 1 wird im traditio-

nellen Brauverfahren – in der Kupfersudpfanne –

hergestellt. Dabei verleiht das dunkle Gersten-

malz dem Bier seine typische Farbe und erzeugt

eine karamellartige Geschmacks note.

Neben unserem König Ludwig Dunkel erhalten

Sie auf dem Kaltenberger Ritterturnier auch

König Ludwig Weissbier Naturtrüb, König

Ludwig Weissbier Dunkel, König Ludwig

Weissbier Alkoholfrei sowie unsere naturtrübe

Bierspezialität, das Kaltenberg Schloss-Keller

Naturtrüb.

Die Biere des

Kaltenberger Ritterturniers

Es gehört einfach zusammen –

Das Kaltenberger Ritterturnier und die

Königlich Bayerischen Bier spezialitäten.

Der Wittelsbacher-Erfahrungsschatz von über 750

Jahren im Brauwesen ermöglicht es S.K.H. Prinz

Luitpold von Bayern, in direkter Linie Nachfahre

von König Ludwig I., herausragende Biere zu

brauen, welche in Geschmack und Qualität

einzigartig sind.

Unser König Ludwig Dunkel, der Klassiker beim

Ritterturnier, wird nach wie vor nach traditionellem

Rezept in den Schloss-

Gemäuern in

Kaltenberg

gebraut.

K Ö N I G L I C H B A Y E R I S C H E S B I E R

Lass dich entführen

... und erlebe einen Tag im Mittelalter

mit mehr als 140 Attraktionen

Tag der Vergeltung!

Die neue Turnierstory 2024 ...........................................................06

Längst Legende − 30 Jahre Die Streuner .................................12

Danse Macabre − der Kaltenberger Totentanz .......................13

d´r Senn − Was für eine Käsekunst! ............................................14

Willkommen im Kinder(h)ort ..................................................15

Das Musikprogramm

Corvus Corax und Co. Wer spielt wann? Und wo? .......................16

Gaukelei

Komödianten, Artisten, Jonglage, Feuershows … .......................20

Gaumenfreuden

Das Beste gegen Hunger und Durst ............................................. 28

Historische Lager

Tauche ein in das Leben vor 600 Jahren ...................................... 32

Markt & Handwerk

Entdecke mittelalterliche Handarbeit ........................................... 38

Abenteuer für Kinder

Unser Familienprogramm .............................................................. 46

Rahmenprogramm

Weitere Attraktionen auf dem Gelände ........................................ 48

Schloss Kaltenberg

Veranstaltungen 2024, Location und Gastronomie ....................... 50

Hochzeiten, Corporate Events und private Feiern ....................... 52

Geländeplan Markt & Handwerk, Kinder, Lager ....................54

Geländeplan Gaumenfreuden ......................................................56

Credits / Impressum ........................................................................58

Wer wird

Gauklerkönig?

Gewinner 2023: Hypnotica

© Foto: Markus Merk

So einfach geht’s:

Stimmen Sie online für Ihren Wunschkandidaten ab und

tragen Sie im Anschluss Ihre Adressdaten ein.

Teilnahmeschluss ist der 28.07.2024 um 12.00 Uhr.

Unter allen Teilnehmern entscheidet das Los.

Jetzt abstimmen!

www.gauklerkoenig.de

Machen Sie bei der Online-

Wahl zum Gauklerkönig 2024

mit und gewinnen Sie ein

Fest für 10 Personen auf

Schloss Kaltenberg sowie

Eintrittskarten für das Ritter-

turnier im nächsten Jahr!

TAG DER VERGELTUNG –

Die neue

Turniershow 2024

Blitze zucken durch einen Zauberwald. Ein mit Diamanten besetztes

Schwert trägt geheimnisvolle Kräfte in sich. Und dann stehen dem

Schwarzen Ritter in diesem Jahr auch noch besonders finstere

Kämpfer, wie Attila, der Mongole oder Kato, der Tsunami, zur Seite.

Wie soll Ulrich der Starke gegen diese Übermacht ankommen? Die

zweistündige Liveshow in der Arena bietet grandiose Bilder und

Emotionen pur.

T U RNIER

Wir bitten Platz zu nehmen. Schnallt euch an,

haltet euch fest, und ab geht die wilde Fahrt. In

diesem Jahr startet die Liveshow in der Arena

gleich mit Höchstgeschwindigkeit, wenn die Rit-

ter beim Turnier in vollen Galopp ihre fantasti-

schen Tricks auf dem Rücken der Pferde zeigen.

Ein erstes Atemholen in der kochenden Arena

werden vielleicht die anmutige Freidressur oder

aber die prächtige Fahnenparade ermöglichen.

Erstmals sind in der Arena Fahnenträger zu Pferd

und Fahnenschwinger zu Fuß vereint und lassen

dabei prachtvolle Bilder entstehen. Die Dressur

und die Fahnenparade sollen eigentlich die Höhe-

punkte eines rauschenden Ritterfestes sein, das

zu Ehren von Ulrich, dem Starkem, auf Schloss

Kaltenberg gefeiert wird. Doch es kommt anders,

da der Schwarze Ritter Wolfsbarth eigene, finste-

re Pläne verfolgt. Ihm zur Seite steht eine Reihe

an illustren Kämpfern und Kämpferinnen, wie

zum Beispiel Attila, der Mongole, Ritter Eberwin,

in seiner Wildschweinrüstung, Lyssa mit ihrer

vergifteten Lanze oder Kato, der Tsunami, ein er-

fahrener Samurai. Doch auch der verstoßene Ul-

rich bleibt nicht lang allein. Da wären zum Bei-

spiel die Amazone Helena und ihre Soldatinnen.

Oder der geheimnisvolle Schamane Jakob, der

Ulrich aufzeigt, wie er Wolfsbarth bekämpfen

kann… Mehr sei an dieser Stelle von der Hand-

lung nicht verraten. Freuen darf sich das Publi-

kum beim „Tag der Vergeltung“ noch auf eine ge-

spenstische Gegenwelt, in der Blitze durch die

Arena zucken. Spektakulär ist auch das dekaden-

te Fest des Bösewichts, der seinen herbeigestoh-

lenen Reichtum mit goldenem Katapult und gol-

denen Bierfässern zur Schau stellt. Und dann ist

da ja auch noch ein diamantenes Schwert, dem

magische Kräfte innewohnen… Auch in diesem

Jahr verspricht die vollkommen neu inszenierte

Liveshow packende Unterhaltung, großartige Bil-

der, überraschende Spezial- und Pyroeffekte und

eine Atmosphäre, bei der es im Sand der Arena

und auf den Rängen kein Halten mehr gibt. Kräu-

ter und explosive Substanzen mit sich führt.

Tag der

Vergeltung

Berstende Lanzen und stürzende

Ritter bei der Tjost

Packende Nahkämpfe

Ja Servus, du auch hier?

„Es ist ein Riesenspaß

in die Arena abzutau-

chen und Ritterspiele

zu erfinden“

Zum sechsten Mal führt Alexander May Regie

beim Kaltenberger Ritterturnier. Wir sprachen mit

ihm darüber, was die Show einzigartig macht und

welche Entwicklungen er als Regisseur angesto-

ßen hat.

Herr May, worauf freuen Sie sich beim

Kaltenberger Ritterturnier am meisten?

Dass wir in jedem Jahr eine vollkommen neue

Show erfinden. Es gibt Elemente, wie die Voltige

oder das Turnier, bei denen wir uns in einem vor-

gegebene Rahmen bewegen, der in der Natur der

Sache liegt. Aber alles andere drumherum ist jedes

Jahr neu. Das ist ein enormer Kraftakt, der sich

aber immer wieder lohnt, wie wir an den Reaktio-

nen des Publikums merken. In diesem Jahr etwa

stand ich bei den Proben und dachte nur: Wow, wir

haben es geschafft, die Schlacht zwischen den

Truppen des Schwarzen Ritters Wolfsbarth und

dem Helden Ulrich vollkommen neu zu erfinden.

Es ist einfach ein Riesenspaß, jedes Jahr in eine

andere Welt, in die Arena abzutauchen, und

Ritterspiele zu erfinden.

Was unterscheidet die Arbeit in Kaltenberg

von Ihren anderen Regiearbeiten?

Das Besondere an Kaltenberg ist die Zusammen-

arbeit von professionellen Schauspielern, verschiede-

nen Kampfgruppen und Laiendarstellern. Hier haben

wir in den letzten Jahren intensiv am Zusammenspiel

T U RNIER

Feiert den Sieger!

Ein rauschendes Fest in

der Arena

10

11

Das Kreativteam

Alexander May

Der vielseitige Regisseur, der bereits Opernthea-

ter, Songdrama, Musical oder klassisches Schauspiel

inszeniert und mit Theatergrößen wie Claus Pey-

mann, Thomas Langhoff und Christoph Schlingensief

zusammengearbeitet hat, liefert mit „Der Tag der

Vergeltung“ seine sechste Regiearbeit in Kaltenberg

ab. Bei seinen Choreografien in

der Arena zu Kaltenberg ist es

May wichtig, Bilder zu inszenie-

ren, die nach allen Seiten stark

wirken. www.alexandermay.eu

Mario Luraschi

Geht es um aufregende Pferdeshows oder Filmauf-

tritte von Pferden in Hollywood- oder europäischen

Produktionen, landen Produzenten ganz schnell bei

einem Mann: Mario Luraschi. Seit fünf

Jahrzehnten setzt der Franzose mit

seiner Stuntgruppe Cavalcade die

Maßstäbe in der Szene. Luraschis cha-

rakterstarke Andalusierpferde waren

bereits in mehr als 500 Filmproduktio-

nen zu sehen und spielten Shows in

der ganzen Welt, unter anderen in Las

Vegas und Disneyland. In Kaltenberg

sind Luraschi und seine Cavalcade seit

2005 zu sehen. www.luraschi.com

Janne Geest

Janne Geest studierte an der

renommierten Stage School of

Dance, Drama und Music in

Hamburg Gesang, Schauspiel

und Tanz bis zum Diplom zur

Musicaldarstellerin mit Schwer-

punkt Tanz. Sie wirkte in zahlrei-

chen Fest -und Gastengagements als Tänzerin und

Musicaldarstellerin bevor sie im Anschluss auch als

Choreografin und Regieassistentin zu arbeiten be-

gann. 2022 führte sie am Theater Pforzheim für das

Musical Titanic selbst Regie. Seit 2017 choreografiert

Geest jährlich das Kaltenberger Ritterturnier.

Thomas Limpinsel

Das Allroundtalent verbindet gekonnt TV und The-

ater. Als Fernsehschauspieler tritt er regelmäßig in

verschiedenen Produktionen auf, darunter der Tatort

oder die beliebten Rosenheim Cops. Am Theater

durchlief er Stationen wie das Wiener Burgtheater, die

Komische Oper in Berlin oder das Bayerischen Staats-

schauspiel in München. 2004 war Limpinsel zudem auf

der großen Kino-Leinwand in

Bernd Eichingers „Der Unter-

gang“ zu sehen. Für die Tur-

niershow des Kaltenberger Rit-

terturniers steuert Limpinsel

Textbuch und Dialoge bei.

Johannes Steck

Für den Erzähler, der wie kein zweiter Stimmge-

walt und Persönlichkeit miteinander zu vereinen ver-

mag, steht 2024 das achte Ritterturnier an. Steck ist

eine der bekanntesten Stimmen Deutschlands. Lohn

seiner Arbeit sind bisher: Drei Goldene Schallplatten,

mehrere Nominierungen und die Auszeichnung als

bester Sprecher beim Hörkules

und jede Menge Jubel auf dem

Ritterturnier

in

Kaltenberg.

Wenn Steck in der Liveshow mit

seiner Stimme den gesproche-

nen Charakteren ihre Persön-

lichkeit verleiht, setzt er beim

Publikum ein geniales Kopfkino

in Gang. www.johannes-steck.tv

Frédéric Laforêt

Als Schwarzer Ritter spielte

sich Frédéric Laforêt über Jahre

in die Herzen des Kaltenberger

Publikums. Seit 2023 widmet

sich Laforêt nun stärker seiner

Arbeit als Stuntkoordinator und

Stuntchoreograph

der

Tur-

niershow. Ob Stürze von der

Königsloge oder Streitwagen, die durch die Arena

preschen … Wo Laforêt mit von der Partie ist, ist

atemberaubende Action garantiert.

T U RNIER

11

sowie am künstlerischen Ausdruck gearbeitet

und sehr große Fortschritte gemacht. Ich finde,

dass sieht man der Show auch an.

Wie lief das ab?

Zum Beispiel indem wir vor allem mit den

Laiendarstellern unterschiedliche Charaktere

und unterschiedliche Bewegungselemente erar-

beitet haben. Das hat bei vielen zu einer ganz

anderen Körperlichkeit geführt. Ich kann nun

zum Beispiel sagen, dass wir jetzt den negativen

Charakter rausholen und wir uns in Zeitlupe

nach links bewegen. Und jeder weiß sofort, was

er zu tun hat und was von ihm erwartet wird.

Wir müssen mittlerweile nicht mehr so sehr an

Basics arbeiten, sondern können tiefer in die je-

weiligen Szenen eintauchen.

Wurden auch hinter den Kulissen Verän-

derungen vorgenommen?

Ja, zum Beispiel bei der Inspizienz. Die Inspi-

zienz ist die Nervenzentrale der technischen

Abläufe, sie macht zum Beispiel alle Einrufe und

gibt alle Licht- und Tonsignale. Sie fährt die

Show gemeinsam mit dem technischen Team.

Normalerweise kommt die Inspizienz erst nach

den Proben hinzu, wenn die Show fertig einstu-

diert ist. Bei uns ist die Inspizienz bereits bei

den Proben dabei. Sie ist daher viel vertrauter

mit der Show, kennt schwierige Passagen und

kann im Falle eines Falles – was in einer

Liveshow wie Kaltenberg im Grunde immer vor-

kommt –, noch besser auf unvorhergesehene

Situationen reagieren.

Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit

mit der französischen Cavalcade, der Stunt-

gruppe, die für die Pferdestunts verant-

wortlich ist?

Seit zwei Jahren profitieren wir sehr davon,

dass Frédéric Laforet, der ja als Schwarzer Rit-

ter zur Kaltenberg-Legende wurde, nicht mehr

die Hauptrolle reitet. Er kann sich jetzt stärker

auf die Koordination und Kommunikation fokus-

sieren, so dass wir auch hier noch effizienter

und gewinnbringender arbeiten.

Spot an: Magische Momente in

der Arena

12

13

L Ä N G S T LEGENDE –

30 Jahre Die Streuner

„In jeder wahrhaft großen

Stunde … hab‘ ich dich ange-

rührt.“ Diese gewaltigen Worte

lässt Hugo von Hoffmannsthal

den Tod in seinem Werk „Der

Tor und der Tod“ sprechen. Ins-

piriert ist das Werk vom soge-

nannten Lübecker Totentanz, ei-

ner kirchlichen Bilderreihe aus

dem Mittelalter, die damals in-

haltlich für Furore gesorgt ha-

ben dürfte. Sie zeigt, wie der Tod

ständeübergreifend

wirkt.

Er

„holt“ sich Kaiser und Kaiserin,

Edelmänner und -frauen, Hand-

werker und Küster, und am

Ende sogar den

Papst. Eine macht-

volle Botschaft: Ge-

genüber dem Tod

sind alle Menschen

gleich. Von da ist es

nicht mehr weit bis zu

der Frage: Warum sind

sie es im Leben so oft

nicht?

Für die Künstlerin Li-

dia Buonfino war der Lü-

becker Totentanz und sein

inhaltliches

Nachwirken

über die Jahrhunderte wie

im Text von Hoffmannsthal

die passende Grundlage für

eine neue spektakuläre Eigen-

produktion für das Kaltenber-

ger Ritterturnier. „Wir wollten

etwas schaffen, das eine Emoti-

onalität abdeckt, die es so auf

dem Turnier noch nicht gab“,

sagt Buonfino. „Etwas poeti-

sches, lyrisches, dunkles.“ Ge-

meinsam mit Lova Rimini, Meike

Münch und Florentine Hoffmann

inszenierte sie 2023 erstmals den

Kaltenberger

Totentanz.

Eine

morbide wie glamouröse Perfor-

mance, die unter die Haut ging.

In diesem Jahr bekommt das

Spektakel eine noch größere

Bühne und wird auch in der Are-

na vor Beginn der Turniershow

zu sehen sein. Allein die Tatsa-

che, dass der Tod beim Kalten-

berger Totentanz eine Frau ist,

lässt bereits aufhorchen.

Und im Laufe der anrührenden

wie eindringlichen Performan-

ce wird etwas anderes eben-

falls immer klarer: Es geht

beim Kaltenberger Totentanz

weniger ums Sterben als viel-

mehr ums Leben. Oder wie es

Hugo von Hoffmannsthal in ei-

nem seiner Verse ausdrückt,

der ebenfalls Teil der Perfor-

mance ist: „Du Tor! Du schlim-

mer Tor, ich will dich lehren,

das Leben, eh du‘s endest, ein-

mal

ehren.“

Der

Tod

als

Schlüsselmoment,

um

die

Großartigkeit des Lebens zu

begreifen.

D AN SE M ACA B R E –

der Kaltenberger

Totentanz

Wenn die Streuner in Kalten-

berg aufspielen, steigt mit jeder

Minute die Quote an fröhlichen

Gesichtern im Publikum. Andere

Musikgruppen können vielleicht

Ekstase oder den ganz großen

Wumms, die Streuner aber produ-

zieren einfach gute Laune, wie

kaum eine andere Band. Und das

seit nunmehr 30 Jahren. Wäre die

Band ein Paar, würde sie in die-

sem Jahr Perlenhochzeit feiern.

Fragt man Carsten Hickstein

nach dem Erfolgsrezept, welches

ein solch langes Zusammensein

ermöglicht hat, muss er zuerst la-

chen, aber keinen Moment über-

legen. Punkt 1 des Streuner-Er-

folgsgeheimnisses,

ist

sich

Carsten sicher, sei die Fähigkeit,

jedem Bandmitglied, die nötigen

Freiräume zu geben. „Wir sind

nicht so eng, dass wir uns auf den

Geist gehen. Und wir sind nicht

so weit auseinander, dass wir Ge-

fahr laufen, uns zu verlieren.“

Punkt 2 liege wohl im Reper-

toire begründet. „Wir spielen

Markt- und Tavernen-Musik aus

sechs Jahrhunderten“, erklärt

Carsten. Da könne es schonmal

vorkommen, dass ein schöner

Text von Heinrich Heine oder

Clemens Brentano in mittelalterli-

che Melodien gekleidet wird.

Oder ein 200 Jahre altes bekann-

tes Volkslied eine Zeitreise ins

Mittelalter antrete. Hundert Pro-

zent authentisch sei das zwar

nicht. „Aber für uns ist die Haupt-

sache, dass das Endergebnis den

Menschen Spaß bereitet.“ Noch-

mal ein kurzer Check der Fröhli-

che-Gesichter-Quote im Publi-

kum: Der Plan der Streuner geht

definitiv auf. Eigenkompositionen

und mittelalterliches Liedgut gibt

es bei den Streunern aber natür-

lich auch.

Wobei wir bei Punkt 3, der

dritten und letzten Erfolgszutat

der Gruppe wären: Die Streuner

sind einfach die Streuner. „Die

Leute wissen, was sie bei uns be-

kommen. Was wir machen, ist für

sie greif- und nahbar. Wir sind die

Jungs und Mädels aus der Taver-

ne. Etwas anderes könnten wir

gar nicht.“ Und so bereichern die

Streuner mit ihren Liedern die

Mittelalterwelt auf Schloss Kal-

tenberg immer auch mit ein biss-

chen Sonnenschein und einer

friedvollen Atmosphäre, die jeden

mitreißt. Sogar die Schwarzen Rit-

ter, die auch schon mal die Wald-

bühne einnehmen, um mit den

Bandmitgliedern zu tanzen. „Ein

legendärer Auftritt.“ Dem in die-

sem Jahr weitere folgen werden.

Und zwar in großer Jubiläumsbe-

setzung mit fünf statt wie gewohnt

mit vier Musikern und Musikerin-

nen. Na, das kann was werden.

Die Streuner // 1. und 2.

Wochenende auf der Waldbühne

Fröhliche Tavernen-

und Marktmusik

Eine Performance, die

unter die Haut geht

14

15

Im Grunde ist ja das ganze

Kaltenberger Ritterturnier ein

einziges Kinderparadies. Und

zwar nicht nur an den Sonnta-

gen, wenn der Herold nach

dem

„großen“

Ritterturnier

den

Nachwuchs

zum

Kin-

derturnier in die Arena ruft. Es

gibt einen Abenteuerspielplatz

mit Ritterburg, Aktivitäten wie

das Kerzenziehen und das Bo-

genschießen … und doch gibt

es einen Platz auf dem Turnier-

gelände, an dem sich Kinder

zwischen 3 und 12 Jahren noch

einmal ein bisschen wohler

fühlen: im Kinder(h)ort, um

den sich Uwe Hermanski seit

sieben Jahren kümmert. Er be-

findet sich gegenüber der Wal-

hall und ist an drei Zelten so-

wie

hoher

Kinder-

und

Kinderwagendichte zu erken-

nen.

Ganz wichtig: Der Kinder(h)

ort ist mehr Ort als Hort.

Die Aufsichtspflicht verbleibt

hier immer bei den Eltern. Nur

kann es eben passieren, dass die

Kinder, die einmal hier gelandet

sind, die Zeit vergessen und gar

nicht mehr wegwollen. Wie im

Hort halt. Zum Kinder(h)ort ge-

hören

eine

Bastel-

und

Mal-Werkstatt, in der Kinder

ihre Kreativität zum Beispiel mit

Naturfarben ausleben können,

und eine Gravur-Werkstatt, in

der unter anderem diverse Holz-

spielzeuge

eine

persönliche

Note bekommen.

Aufmerksamkeitsdefizite?

Kann Hermanski bei „seinen“

Kindern

nicht

beobachten.

„Die meisten Kinder, die bei

uns malen oder basteln, gehen

voll und ganz in der Tätigkeit

auf.“ Noch bevor er überhaupt

die Herkunft von Naturfarben

erklären könne, haben die

Kleinen meist schon zum Pin-

sel gegriffen und legen los. Be-

sonders beliebt sind die eigen-

händig

verzierten

Masken,

Schatztruhen und Zauberstäbe

mit denen die Kinder hinterher

stolz übers Gelände laufen.

Neben dem Bastel- und dem

Gravur-Zelt, gibt es seit ver-

gangenem Jahr im Kinderpara-

dies auch ein eigenes Wickel-

zelt

für

die

ganz

kleinen

Turnierbesucher. „Wir wurden

immer mal wieder gefragt, ob

es nicht eine Möglichkeit gäbe,

Kinder zu wickeln.“ Und da in

Kaltenberg das Publikum noch

immer König ist, wurde diese

Möglichkeit kurzerhand ge-

schaffen.

Hermanski

war

selbst ein wenig überrascht,

wie gut das Angebot angenom-

men wurde. Nachwuchssor-

gen? Muss man sich beim

Kaltenberger

Ritterturnier

offensichtlich keine machen.

Kinder(h)ort // s. Plan S. 55,

Nr. 34

K I N D E R PARA D I E S

Willkommen im

Kinder(h)ort

D´R S ENN

Was für eine Käsekunst!

Zugegeben, auf den ersten

Blick sieht der Käse von David

Tschugg am Marktstand in Kal-

tenberg genauso aus wie viele

andere. Doch wer ein Stück pro-

biert, merkt sofort: dieser Käse

ist anders. Würziger, mit mehr

Geschmack oder aber subtiler

in seinem Aroma. Woran das

liegt? Zum Beispiel daran, dass

David sich noch richtig viel Zeit

für seinen Käse nimmt und Kre-

ationen wie d‘r Senns Liebling,

das Schwarze Schaf oder der

Ziegenpeter in Ruhe in seinem

Käsekeller in Leutkirch im All-

gäu reifen lässt. In Ruhe heißt

dabei für mehrere Monate. Oder

gar für Jahre. Ganz wichtig wäh-

rend der Reifezeit sei auch die

richtige Pflege der bis zu 100

Kilogramm schweren Käselaibe,

erklärt der Käsemeister.

Wenn

David

über

Käse

spricht, merkt man, dass er die

Ruhe, die er seinem Käse er-

möglicht, auch in sich selbst

trägt. Er spricht überlegt und

ohne jede Hast. Gut Ding, will

eben Weile haben. Mit einem

Schmunzeln erklärt er zum Bei-

spiel, dass er im Grunde genom-

men ein „Bakterienhirte“ sei.

„Meine Aufgabe ist es, dafür zu

sorgen, dass es den Bakterien

gut geht, während sie im Käse

die ganze Arbeit machen.“ Zum

Käsehandwerk kam David per

Zufall. Als er 16 Jahre alt war,

eröffnete in seinem Heimatort

eine Käsemanufaktur. Dort lern-

te David jeden Handgriff, mach-

te seinen Meister und merkte

mit der Zeit, dass er mit seinen

Ideen, wie man noch mehr Ge-

schmack in den Käse bekom-

men könnte, an Grenzen stieß.

Vor fünf Jahren machte sich der

Käsemeister daher selbststän-

dig und kann nun seine Kreativi-

tät so richtig ausleben. Er expe-

rimentiert mit Bakterien und

Reifezeiten, arbeitet mit unter-

schiedlichen Milchquellen. Das

Ergebnis sind Käsesorten, die

begeistern. Rund 9 Tonnen

Käse reifen in der Regel im Kel-

ler der Manufaktur „d’r Senn -

Allgäuer Käsekunst“. Darunter

Klassiker wie der Höhlentroll,

ein herrlicher Emmentaler, der

AlpenGlück-Käse, Davids Inter-

pretation eines klassischen Ber-

gkäses, oder der Blaublüter, ein

Blauschimmelkäse, bei dem die

Löcher für die Impfung mit den

Bakterien noch per Hand in den

Käse gestochen werden.

Wer seinen Lieblingskäse

aus Kaltenberg auch nach dem

Turnier nicht missen möchte:

David, d’r Senn ist neben dem

Marktstand auf dem Turnier

auch auf zahlreichen Wochen-

märkten der Gegend zu Hause

und betreibt unter www.senn.

earth einen Onlineshop, der

deutschlandweit und manchmal

sogar noch weiter liefert.

Allg. Käsespezialitäten //

s. Plan S. 55, Nr. 26

Auf in neue

Geschmackswelten

Kreativität ausleben

16

17

M U S IK

Die Streuner

„Sauft die Gläser zügig aus. Werft Tisch und Bänke

um. Schmeißt den Wirt zum Fenster raus. Heda,

der schaut sich um.“ In ihren Sauf- und Raufliedern

nehmen die Streuner kein Blatt vor den Mund. Die

eingängigen Melodien der beliebten Tavernen-

musik laden schnell zum Mitsingen ein.

Die Streuner // Waldbühne

Weibsvolk

Rafft die Röcke, schnürt die Mieder, Weibsvolk

spielt wieder! Endlich auch in Kaltenberg! Wild und

zugleich zart, temperamentvoll und doch anmutig:

So kennt man die vier Weiber mit den weitfliegen-

den blauen Röcken, die mit Sang und Klang von

Fest zu Fest ziehen und sich unter das mittelalter-

liche Markttreiben mischen.

Weibsvolk // Waldbühne, im Schlosshof, Raben-

bühne

Corvus Corax

Ein Kaltenberger Ritterturnier ohne Corvus Co-

rax? Wäre fast so schlimm, wie ein Kaltenberger

Ritterturnier ohne das König Ludwig Dunkel. Wir

sagen nur: Werft euch voller Dankbarkeit in den

Staub und erlebt die Mutter aller Mittelalterbands

auch in diesem Jahr live auf dem Kaltenberger Rit-

terturnier. Die Rabenbühne gilt nicht umsonst als

das zweite Zuhause der Musiklegenden, die seit

mehr als 30 Jahren in der Mittelaltermusikszene

Maßstäbe setzen und deren märchenhafte Erfolgs-

geschichte eng mit dem prächtigsten Ritterturnier

der Neuzeit verbunden ist. Corvus Corax sind ein-

fach Vollblutmusiker, die auf der Bühne leben.

Corvus Corax // Rabenbühne

Irdorath

Edel und wild, düster und aufregend, gefüllt mit

slawischen Legenden, Klänge dss Mittelalters und

Volksmusik östlicher Nationen. Die aus Weißruss-

land stammende Band tourt aktiv durch Europa

und erobert mit ihrer Musik neue Gebiete. Der Auf-

tritt von Irdorath besteht aus gleichermaßen

starker Musik und visuellem Auftritt. Der Sound

basiert auf starken mittelalterlichen Dudelsäcken,

kraftvollen Trommeln, dem spezifischen Klang der

Drehleier, dem Sound von Cello und Bouzouki

sowie einprägsamen Vocals.

Indorath // Rabenbühne

Unsere Musik-

Highlights 2024:

Tanzwut

Seit Jahren bringen Tanzwut auf dem Kaltenber-

ger Ritterturnier die Ohren in Ekstase und die

Beine zum Zappeln. Galt die Tanzwut im Mittel-

alter noch als gefährliche Krankheit, sehnen wir

sie heute mit Inbrunst herbei. Spiel auf, Teufel,

spiel auf!

Tanzwut // Rabenbühne, im Schlosshof

Koenix

Bei den Auftritten der Schweizer wechseln sich

hämmernde Rhythmen mit sanften Weisen ab. Die

Jungs haben einfach jede Menge starker Eigen-

kompositionen im Gepäck. Hinzu kommen lustige

Spielereien mit dem Publikum zwischen den Lie-

dern, die in charmantem Schwyzerdütsch vorge-

tragen werden.

Koenix // Rabenbühne

Joyosa

Die Gruppe Joyosa besticht durch ihre vom spani-

schen Mittelalter inspirierte Musik. In Kaltenberg

ist das Duo unter anderem mit seinem zauber-

haften Harfenmelodien zu hören, die dazu auch

noch tänzerisch von Mirimah begleitet werden.

Joyosa // Waldbühne

18

19

Des Teufels Lockvögel

Mit verheißungsvoller Inbrunst geben Marcus van Langen, Andreas Kuhn, Florian Blau und Sängerin

Mika Morgenstern ihre Lieder mal in Deutsch, mal in alten Sprachen zum Besten und verführen das

Publikum zum Tanzen und Schwelgen in Rhythmen und Melodien. Nicht umsonst heißt das Motto

der Mittelalter-Kultband: Elfisch zart, dämonisch hart. Ob Minnesang, Balkan-Sounds oder Orient-

Töne - in den Liedern der Lockvögel des Teufels spiegeln sich Einflüsse aus aller Welt und zahlrei-

chen Epochen.

Des Teufels Lockvögel // Rabenbühne, nur zur Gauklernacht

M U S IK

Bene Vobis

Eine Familie voller Herzblutmusiker, in der die

Eltern mit ihren Kindern musizieren, die Instru-

mente noch selbst gebaut werden und sich zur

quietsch fidelen Marktmusik noch so mancher

Schabernack gesellt.

Bene Vobis // Schlosshof

Oro

Das Quartett bringt die musikalischen Schätze ver-

schiedener Kulturen zum Leuchten. Sephardische

Romanzen und osmanische Waisen treffen auf

Tanzmusik des Balkans. Mit ihren Liedern schla-

gen Oro eine musikalische Brücke zwischen Orient

und Okzident.

Oro // Schlossgrabenbühne

Daridel

Trommeln, Dudelsack und Drehleier ... Mehr

brauchen Daridel aus Norditalien nicht, um das

Publikum mit ihren mystischen Melodien in ei-

nen Tanz- und Traumrausch zu versetzen, in

dem man sich den Altvorderen ganz besonders

nah wähnt.

Daridel // Rabenbühne

Rota Temporis

Rota Temporis verbindet die magische Welt des

Mittelalters mit einem einzigartigen italieni-

schen Flair. Seit 2007 verzaubert die Gruppe das

Publikum mit Dudelsäcken, Trommeln und exo-

tischen Instrumenten. Ihre energiegeladenen

Auftritte, die italienische Leidenschaft und mit-

reißende Rhythmen vereinen, erwecken vergan-

gene Zeiten voller Mystik und Emotionen neu

zum Leben.

Rota Temporis // Rabenbühne

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60