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08/2024
SACHSEN-ANHALT AKTUELL
In den Vorjahren waren die Zuflüsse
aus dem Mühlengraben für den Zern-
ausee im Genthiner Ortsteil Mützel
im Landkreis Jerichower Land im-
mer geringer. Das als Angel- und Ba-
degewässer genutzte Biotop drohte
auszutrocken.
Durch den Einbau einer so genannten
Sohlgleite unterhalb des Zulaufs soll
dieses Problem nun der Vergangenheit
angehören. Das quer zur Strömung
errichtete Bauwerk verlangsamt den
Wasserfluss, wodurch der Wasserspie-
gel im Mühlengraben steigt und der
Zufluss in Zernausee verbessert wird.
Der rund 6,7 Kilometer lange Müh-
lengraben Mützel, auch Torfschiff-
fahrtskanal genannt, ist Ende des 18.
Jahrhunderts zum Transport von Torf
gebaut worden.
Zusätzlich zum verbesserten Was-
serzufluss in den Zernausee soll die
Sohlgleite auch die Wanderung von Fi-
schen und anderen wirbellosen Tieren
innerhalb des Mühlengrabens und in
den Zernausee ermöglichen.
Der Wiederaufau des Borussia-Denk-
mals im Herrenkrugpark ist weitgehend
beendet. Das historisch bedeutsame
Denkmalensemble besteht aus dem So-
ckel des ehemaligen Borussia-Denkmals
sowie der Pergola. Beides ist für rund
120 000 Euro in Teilen rekonstruiert und
mit den nicht beschädigten Teilen wie-
deraufgebaut worden.
Das Denkmal war einem der zahlreichen
Herbststürme zum Opfer gefallen. Le-
diglich fehlende oder zu stark zertrüm-
merte Teilstücke sind durch gleichwerti-
ge neue Materialien ersetzt worden.
Dabei wurde der Figurenpfeiler wieder
in der Mitte der Anlage aufgestellt. Bei
diesem war das verzierte Kapitell so
stark zertrümmert, dass eine aufwendi-
ge Rekonstruktion notwendig war. Jetzt
hat es wieder seinen Platz.
Neben den Steinelementen wurde auch
die hölzerne Pergola wiederaufgebaut
und wird demnächst mit Rankenge-
wächsen bepfanzt.
Im Herbst 2017 war während des Sturms
„Xavier“ eine Platane auf das Borussia-
Denkmal gestürzt und hatte das Ensem-
ble stark beschädigt.
Das einstige Borussia-Denkmal wurde
anlässlich des 50. Jahrestages der Befrei-
ung Magdeburgs von der französischen
Fremdherrschaf 1864 gestifet und 1866
enthüllt. Es befndet sich auf einer leich-
ten Anhöhe und bildet als Rondell den
Endpunkt der Lindenallee.
Auf dem Sockel befand sich einst die
2,60 Meter hohe Terrakottaplastik der
Borussia, eine Frauengestalt in antikem
Gewand zur Verkörperung des Preußi-
schen Königtums.
Das Ensemble hatte eine Gesamthöhe
von rund sieben Metern. Zwar hatte die
Plastik den Zweiten Weltkrieg unbe-
schadet überstanden, jedoch zerstörten
Schießübungen von russischen Soldaten
die Terrakottaplastik und Figurenpfei-
ler. Der Verbleib der stark beschädigten
Plastik ist nicht bekannt.
Wasser für den Zernausee
Borussia-Denkmal
rekonstruiert
Fotos: LH MD
Foto: MWU Sachsen-Anhalt