aspekt_06_2024-ES
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RUBRIK
2
06/2024
Foto: A. Freudenreich
Foto: wikimedia
Was ist Recht, was Unrecht? In Anhalt, in Holstein und
in Thüringen schlugen Richter noch bis 1900 in einem
Werk nach, aus dem fast 700 Jahre Recht gesprochen
wurde – dem „Sachsenspiegel“. Zu verdanken ist dieser
dem Ritter Eike von Repgow, der etwa von 1180 bis 1235
in der Grafschaft Serimunt, im Dorf Reppichau nahe
Aken lebte. Der „Sachsenspiegel“ ist das bedeutends-
te deutsche Rechtsbuch des Mittelalters. Es galt als
Grundlage der Rechtsprechung in Deutschland und in
weiten Teilen Ost- und Mitteleuropas und war zugleich
das erste Prosawerk in deutscher Sprache.
Reppichau, das sich heute „Eike-von-Repgow-Dorf“
nennt, erweist seinem Sohn alle Ehre. Es entwickel-
te sich zu einem Freilichtmuseum für „Deutsche und
Europäische Rechtsgeschichte“ und ist einmalig in
Deutschland. Prachtvolle Metallplastiken sind in der
ganzen Ortschaft aufgestellt. Wunderschöne Fassa-
denbemalungen an schmucken Häusern, ein herrlicher
Kirchpark, ein Museum in der alten Mühle und ein In-
formationszentrum mit einem prachtvollen Rittersaal
zeigen das Leben und die Rechtsprechung des Mittelal-
ters auf. Die Darstellungen wurden originalgetreu aus
den vier einzigartigen Bilderhandschriften der Heidel-
berger, Oldenburger, Dresdner und der Wolfenbütteler
Sachsenspiegel wiedergegeben.
Wer kennt nicht den Ausspruch „Wer zuerst kommt,
mahlt zuerst“? Dieser Spruch stammt aus dem Sach-
senspiegel und gilt heute noch, beispielsweise im
Patentrecht.
Die Darstellungen aus dem Sachsenspiegel bringen
dem Interessierten viel Neues und auch Althergebrach-
tes nahe. Der „Sachsenspiegel“ gilt als Kulturerbe Eu-
ropas und ist ein bedeutendes Alleinstellungsmerkmal
des Landes Sachsen-Anhalt.
DER SACHSENSPIEGEL
IN REPPICHAU
BILDNACHRICHT
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