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05/2024
aspekt, April 2024, Seite 10
Vom Vorschussverein zur stärksten
Wirtschaftsorganisation
Super Idee
Ich habe mit großem Interesse den Artikel zu
den Genossenschaften gelesen. Schade, dass
sie nichts über die Konsum-Genossenschaft
in der DDR geschrieben haben. Dort gab es
bei jedem Einkauf im Konsum Wertmarken
in der Höhe der Kaufsumme. Die haben wir
in ein Heft geklebt, das dann, ich glaube
einmal im Jahr, kontrolliert wurde. Dann hat
man seinen Anteil am Umsatz als Bargeld
ausgehändigt bekommen. Das war jedes Mal
eine Riesenfreude. Wenn ich das aus heutiger
Sicht betrachte, war das eine Superidee zur
Kundenbindung.
Elvira Jänicke, Magdeburg
Eine Chance für die Zukunft
Es ist schon interessant, dass es die
Genossenschaften in fast 200 Jahren immer
geschaf t haben, zu überleben. Weder der Ers-
te oder Zweite Weltkrieg, die Nazis, noch die
DDR haben es geschaf t, diese gemeinschaftli-
che Wirtschaftsform zu verdrängen. Nicht mal
der Kapitalismus, der mit der Verelendung der
Massen erst die Idee letzten Endes hervor-
brachte, hat das geschaf t. Und jetzt, wo es
wieder jede Menge Elend gibt, zeigt sich eine
Renaissance des Genossenschaftsgedankens.
Wahrscheinlich ist es die einzige Wirtschafts-
form, die auch einer künftigen Gesellschaft
eine Chance böte.
Karl-Friedrich Braunherr, Hannover
aspekt, April 2024, Seite 12
Die Gemeinschaft schaf t die Stärke
Der Schatz im Keller
Das Interview mit Herrn Fabig von der
Volksbank Magdeburg, also einer Genossen-
schaftsbank, hat alte Erinnerungen wachge-
LESERBRIEFE / VERMISCHTES
Leserbriefe
rufen. Meine Eltern, die schon lange tot sind,
hatten ein kleines Geschäft in Magdeburg-
Sudenburg. Mein Vater musste abends nach
Feierabend mit dem Bargeld aus der Kasse in
die Otto-von-Guericke-Straße zur Volksbank
und dort einen Metallzylinder, in dem das
Geld war, von außen durch einen Schlitz in
der Hauswand einwerfen. Für mich als Kind
war das unglaublich spannend, denn ich
stellte mir vor, was für Schätze da wohl in
dem dunklen Keller liegen würden.
Anna-Maria Stotzki, Harzgerode
aspekt, Ausgabe April 2024, Seite 16
Deutsche Interessen in Europa
berücksichtigen
Sprechen für die Wirtschaft
Was qualifiziert einen Menschen, im Europa-
parlament Sachsen-Anhalts Bevölkerung zu
vertreten? Ihr Interview mit der CDU-Spitzen-
kandidatin enthält leider nur Allgemeinplätze
zu den Vorhaben und Aufgaben, die sich
Alexandra Mehnert vorgenommen hat.
Deshalb habe ich mir im Internet den
Lebenslauf angesehen. Woher nimmt jemand,
der of enbar in seinem Leben noch nie einen
Betrieb zum Arbeiten von innen gesehen hat,
das Selbstbewusstsein, für die Wirtschaft und
die Landwirtschaft zu sprechen? Jemand, der
noch nie das Geld am Monatsende tatsächlich
selbst erwirtschaften musste, weiß doch gar
nicht, was das bedeutet.
Gerald Janocha, Berlin
Foto: aspekt/Gleich
Eine ganze Welt aus Playmobil-Figuren ist im Jahrtausendturm des Elbauenparks
Magdeburg zu sehen. Anfassen geht leider nicht, denn die wertvollen Dioramen
eines Hamburger Künstlers sind hinter Glas sicher. Allerdings gibt es kleine Tische
mit vielen Figuren, an denen die Kleinen nach Herzenslust spielen können.
FOTO DES MONATS